VITTORE CARPACCIO Gemälde und Zeichnungen Dogenpalast

Vom 18. März bis 18. Juni 2023 Venedig, Dogenpalast - Dogenwohnung Ausstellung organisiert von der Fondazione Musei Civici Veneziani und der National Gallery of Art, Washington Kuratiert von Peter Humfrey mit Andrea Bellieni und Gretchen Hirschauer

Die Gemälde von Vittore Carpaccio (ca. 1460/66 - ca. 1525/26) zelebrieren auf phantastische Weise das Venedig an der Wende zum 15. Jahrhundert, als die Serenissima ein riesiges maritimes Handelsimperium beherrschte und als großes Kulturzentrum blühte.

Seine Werke geben uns, vielleicht mehr als die anderer venezianischer Renaissancekünstler, das Wesen des "venezianischen Wesens" wieder, d. h. das opulente Spektakel und die Mythologie der Serenissima-Republik in ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Blütezeit.

Heute ist endlich - vor allem nach den jüngsten Entdeckungen und neuen Zuschreibungen sowie den außerordentlich aufschlussreichen Restaurierungen gerade der großen, noch in Venedig erhaltenen Erzählzyklen - eine aktuelle historisch-kritische Neubetrachtung der Malerei Carpaccios und ihrer Entwicklung erforderlich. Im Hinblick auf diese wesentlichen Ziele hat die bewährte Zusammenarbeit zwischen der Fondazione Musei Civici di Venezia und der National Gallery of Art in Washington unter der wissenschaftlichen Leitung von Peter Humfrey - einem anerkannten Wissenschaftler, der sich auf den Maler und sein Umfeld spezialisiert hat - zu dem Ausstellungsprojekt an den beiden Standorten Washington und Venedig geführt, das auf einer gezielten Auswahl der besten Werke des Künstlers beruht.

Dabei profitiert die Ausstellung auch von einem beträchtlichen Bestand an autographen Zeichnungen des Malers, dem Autor des größten erhaltenen Korpus an Studienzeichnungen der Frührenaissance. Sie verdeutlichen Carpaccios einzigartige Vorstellungskraft, die Strenge seiner Technik sowie sein Interesse an Perspektive, Natur und Licht. Gemälde und Zeichnungen, die aus bedeutenden Museums- und Privatsammlungen in Europa und den Vereinigten Staaten sowie aus Kirchen in Venedig und den antiken Territorien der Serenissima, in denen sie seit ihrer Entstehung aufbewahrt werden, ausgeliehen wurden, bilden an beiden Ausstellungsorten eine leicht differenzierte Auswahl, die in bestimmten thematischen Routen angeordnet ist.

Die Ausstellung in Venedig kann die wesentlichen Kapitel der großen Erzählzyklen (der Heiligen Ursula in der Gallerie dell'Accademia, der dalmatinischen Schule der Heiligen Georg und Tryphon) auf städtische Routen verweisen und versuchen, die verstreuten (die Geschichten der Jungfrau in der Scuola degli Albanesi) vorübergehend neu zusammenzusetzen. Die venezianische Ausgabe konzentriert sich auf die Rekonstruktion des künstlerischen und schöpferischen Weges des Malers von den frühesten Werken seiner Jugend bis zu den hohen Werken seiner Reife. Schließlich versucht sie auch, das letzte Kapitel seines Schaffens besser zu bewerten, das bisher streng beurteilt wurde und mit dem Aufkommen der innovativen Tonmalerei von Giorgione und Tizian und ihrer neuen Poetik zusammenfällt.

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